Die Verkäufer tragen ihre Ware in großen Blechschüsseln auf dem Kopf oder haben sie vor sich auf der Straße stehen. Wasser gibt es alle paar Meter zu kaufen, in Plastiktütchen eingeschweisst. Hält man zwei Päckchen in den Händen, fühlt es sich an, als würde man Pamela Anderson an die Brüste fassen.
Das Wasser aus den Tütchen zu trinken ist gar nicht so einfach. Man knibbelt eine Ecke ab und gießt sich den Inhalt in den Mund. Der tumbe zugereiste Europäer gießt sich die Hälfte aufs T-shirt. Was bei dreißig Grad aber auch nicht weiter schlimm ist.
Die Leute hier sind sehr kontaktfreudig, freundlich und hilfsbereit. Steht man mit dem Stadtplan in der Hand an einer Ecke, dauert es keine fünf Sekunden, bis einen jemand anspricht. Ohne Stadtplan dauert es auch nicht viel länger. „Good Morning“, „How are you“ höre ich alle paar Meter oder auch ein einfaches „Welcome to Ghana.“ Alle hundert Meter streckt mir jemand seine Hand entgegen, fragt, wie es mir geht, woher ich komme usw. Ein Heiratsantrag kann folgen, muss aber nicht.
Auf der Strasse gibt es natürlich Ghana-Fanartikel in allen erdenklichen Ausprägungen zu kaufen: T-Shirts, Stifte, Kappen, Fahnen, Anhänger, Armbänder, rot-grün-gelbe Lockenperücken.
Überall riecht es nach irgendwas. Mal nach irgendeiner leckeren Suppe. Oft genug auch nach offenem Abwasserkanal oder getrocknetem Fisch. Fisch gibt es massig. Accra liegt direkt am Meer und Fisch ist ein Hauptbestandteil des Essens. Fisch gibt es alle paar Meter zu kaufen. Gegrillt, getrocknet oder einfach so. Und vor allem Speisen, die man als solche kaum identifizieren kann:
Zum Beispiel hamstergrosse Schnecken, die in der Blechschüssel auf dem Boden übereinander herkriechen. Allerlei frittiertes Schwartiges gibt es auch. Ausserdem Kokosnüsse, Obst und Gemüse. Wo der Fussweg aufhört und der Markt anfängt, ist schwer zu sagen. Markt ist überall, nur eben in unterschiedlich hoher Dosis.