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Handbuch des Soziopathen Die Freundlichkeit Teil 1
Everytime a good time Ich liebe es!
Eine Kampagne der vom Soziopathen an sich wegen seiner Anonymität geschätzten Fast Food Kette McDonalds, nahm das Märchen vom freundlichen Mitarbeiter beim Worte und ließ auf die Anstecknadeln seiner Angestellten folgenden Spruch drucken: Freundlichkeit hat einen Namen:
Dies führte zu recht merkwürdigen Synonymien zwischen Herrn Nguyen, Frau Chromsky auf der einen und eben Freundlichkeit auf der anderen Seite.
Ein Resultat dieser Kampagne war die plötzlich auftretende und doch recht eigenwillige Definition von Freundlichkeit. Denn nahm man McDonalds beim Wort, so bedeutete Freundlichkeit in etwa so etwas:
Klein, groß oder Maxi? Super Spar? Mit Cola, Fanta, Sprite? Klein oder groß? Mit Eis? Pommes oder Potatoes? Klein oder groß? Mit Ketchup? Zum Hier-Essen oder Mitnehmen? vierneunundneunzig, danke.
Freundlichkeit, egal ob klein oder groß, wurde zum Fragespiel.
Zum anderen, diese Symmetrie war ja durchaus beabsichtigt, wurden auch Herr Nguyen und Frau Chromsky unbeachtet ihrer Laune, ihrer authentischen Befindlichkeit, geschweige denn ihrem Verständnis von Freundlichkeit, zu Klebeetiketten für das, was man (wer eigentlich?) für Freundlichkeit hielt. Das heißt, dass auch unsere beiden freundlichen Mitarbeiter selbst zu Synonyma wurden. Was das aber bedeutet hat uns eine andere Kampagne vor längere Zeit klar gemacht: Aus Raider wird Twixx. Sonst ändert sich nix! Nguyen, Chromsky, scheißegal, denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind heißen sowieso alle gleich!
Bis dann schließlich die Freundlichkeit, Herr Nguyen, Frau Chromsky und all die anderen zu einem Brei wurden, der sich von dem Essen, das sie verkauften nicht mehr viel unterschied. Maxi oder Super Spar?
Nun, mit dieser Auffassung steht der Soziopath sicher nicht alleine da. Ganz im Gegenteil, es scheint doch gerade hier der gute Gemeinschaftsmensch mit seinem guten Gemeinschaftssinn gefragt zu sein, der mit Wärme und Liebe gegen dieses kalte und falsche Bild der Freundlichkeit angeht! Die Verlogenheit der Globalisierung anprangert, die Unvereinbarkeit von Tierschutz und Fast-Food vertritt (Dem Schwein ist's Wurscht!) und dabei ein paar amerikanische Flaggen verbrennt.
Doch die Marketing-Strategen von McDonalds waren wieder mal schneller. Auch diese Art der Freundlichkeit hat ihren Platz im Sortiment. Zu beobachten in der Münchener Filiale Im Tal. Dort ist zu lesen: Freundlichkeit hat einen Namen: Rambo
Und genau diese weit verbreitete Rambo-Freundlichkeit ist es, die den Soziopathen zur Verzweiflung treibt. Es ist interessant zu beobachten, dass diese Art der Freundlichkeit häufiger bei Frauen als bei Männern zu beobachten ist und unter den Frauen am schlimmsten unter den Protestanten. Katholische Männer sind dahingehend selten ein Problem. Wodurch wieder klar wird, warum der Papst, dieser wunderbare, weise Mann, völlig zurecht an Zölibat und dem Verbot der Frauen-Weihe festhält.
Die protestantischen, freundlichen Frauen, die immer einen Hauch von Frigidität an sich haben, haben nämlich eine ganz besondere Vorliebe: Sich zu organisieren, um dann noch besser, noch zielgerichteter denjenigen zu helfen, die gar nicht geholfen werden möchten.
Lustig: Immer wenn diese frigiden, protestantischen, freundlichen Frauen, die stets zu wenig Zucker in den Kuchen tun ausrufen: Mensch, der will sich ja gar nicht helfen lassen!, ist es als Vorwurf gemeint. Wodurch klar wird: Was freundlich ist bestimmt, wer freundlich ist. Also nichts weiter, als eine frigide, protestantische, unzureichend gezuckerte Form des Egoismus.
Mahlzeit.
Liest man sich die Satzungen ihrer Organisationen durch, wird klar: Sie alle berufen sich dabei auf Zwischenmenschliches. Dies verwundert den Soziopathen, denn er erkennt zwischen den Menschen nur ziemlich viel Nichts. Da das den Gemeinschaftsmensch aber recht traurig machen würde, versucht er möglichst wenig Abstand zwischen sich und seinen Mitmenschen zu lassen. So ist die Distanzlosigkeit geboren worden. Begonnen mit Luther, der wider jede Höflichkeit die angemessene Distanz zwischen Mensch und Gott zerstörte, in dem er die Bibel übersetzte. Das war sicher sehr ehrlich und redlich. Aber Ehrlichkeit und Redlichkeit sind nie höflich. Und schon gar nicht freundlich.
Jetzt spätestens ist der Moment gekommen, an dem alle protestantischen Kindergärtnerinnen und ihre Freundinnen vom Häkelclub empört mit den Rüschen-Blusen flattern und Jesus Worte durch den Raum schreien. Worte, die sie gar nicht verstünden, hätte dieser Luther-Bengel sie ihnen nicht übersetzt. Sie schreien von Nächstenliebe und von kategorischen Regeln und goldenen Imperativen und schwingen dabei wütend die Häkelnadeln.
Dabei funktioniert die positive Verkehrung (Perversion!) des guten alten: was du nicht willst, das man dir tu, nämlich das behandle deinen Nächsten wie dich selbst überhaupt nicht! Ich werde ja auch nicht auf der Straße mit Zehn-Cent Stücken beworfen, nur weil ich einem Obdachlosen etwas gespendet habe! Ich möchte auch nicht mit Zehn-Cent Stücken beworfen werden. Gefälligst. Wie schön wäre es, wenn einfach niemand täte was er auch nicht getan bekommen würde, anstatt beharrlich zu tun, wovon er annimmt, der andere wollte es sich antun lassen.
Alles andere ist Jesus-Freundlichkeitsfaschismus.
Hört ihr mich, ihr schrecklichen, verhärmten, bitteren Frauen mit zugehäkelter Möse: Ich lasse mich von eurer Freundlichkeit nicht weiter unterdrücken!
Eine Kampagne der vom Soziopathen an sich wegen seiner Anonymität geschätzten Fast Food Kette McDonalds, nahm das Märchen vom freundlichen Mitarbeiter beim Worte und ließ auf die Anstecknadeln seiner Angestellten folgenden Spruch drucken: Freundlichkeit hat einen Namen:
Dies führte zu recht merkwürdigen Synonymien zwischen Herrn Nguyen, Frau Chromsky auf der einen und eben Freundlichkeit auf der anderen Seite.
Ein Resultat dieser Kampagne war die plötzlich auftretende und doch recht eigenwillige Definition von Freundlichkeit. Denn nahm man McDonalds beim Wort, so bedeutete Freundlichkeit in etwa so etwas:
Klein, groß oder Maxi? Super Spar? Mit Cola, Fanta, Sprite? Klein oder groß? Mit Eis? Pommes oder Potatoes? Klein oder groß? Mit Ketchup? Zum Hier-Essen oder Mitnehmen? vierneunundneunzig, danke.
Freundlichkeit, egal ob klein oder groß, wurde zum Fragespiel.
Zum anderen, diese Symmetrie war ja durchaus beabsichtigt, wurden auch Herr Nguyen und Frau Chromsky unbeachtet ihrer Laune, ihrer authentischen Befindlichkeit, geschweige denn ihrem Verständnis von Freundlichkeit, zu Klebeetiketten für das, was man (wer eigentlich?) für Freundlichkeit hielt. Das heißt, dass auch unsere beiden freundlichen Mitarbeiter selbst zu Synonyma wurden. Was das aber bedeutet hat uns eine andere Kampagne vor längere Zeit klar gemacht: Aus Raider wird Twixx. Sonst ändert sich nix! Nguyen, Chromsky, scheißegal, denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind heißen sowieso alle gleich!
Bis dann schließlich die Freundlichkeit, Herr Nguyen, Frau Chromsky und all die anderen zu einem Brei wurden, der sich von dem Essen, das sie verkauften nicht mehr viel unterschied. Maxi oder Super Spar?
Nun, mit dieser Auffassung steht der Soziopath sicher nicht alleine da. Ganz im Gegenteil, es scheint doch gerade hier der gute Gemeinschaftsmensch mit seinem guten Gemeinschaftssinn gefragt zu sein, der mit Wärme und Liebe gegen dieses kalte und falsche Bild der Freundlichkeit angeht! Die Verlogenheit der Globalisierung anprangert, die Unvereinbarkeit von Tierschutz und Fast-Food vertritt (Dem Schwein ist's Wurscht!) und dabei ein paar amerikanische Flaggen verbrennt.
Doch die Marketing-Strategen von McDonalds waren wieder mal schneller. Auch diese Art der Freundlichkeit hat ihren Platz im Sortiment. Zu beobachten in der Münchener Filiale Im Tal. Dort ist zu lesen: Freundlichkeit hat einen Namen: Rambo
Und genau diese weit verbreitete Rambo-Freundlichkeit ist es, die den Soziopathen zur Verzweiflung treibt. Es ist interessant zu beobachten, dass diese Art der Freundlichkeit häufiger bei Frauen als bei Männern zu beobachten ist und unter den Frauen am schlimmsten unter den Protestanten. Katholische Männer sind dahingehend selten ein Problem. Wodurch wieder klar wird, warum der Papst, dieser wunderbare, weise Mann, völlig zurecht an Zölibat und dem Verbot der Frauen-Weihe festhält.
Die protestantischen, freundlichen Frauen, die immer einen Hauch von Frigidität an sich haben, haben nämlich eine ganz besondere Vorliebe: Sich zu organisieren, um dann noch besser, noch zielgerichteter denjenigen zu helfen, die gar nicht geholfen werden möchten.
Lustig: Immer wenn diese frigiden, protestantischen, freundlichen Frauen, die stets zu wenig Zucker in den Kuchen tun ausrufen: Mensch, der will sich ja gar nicht helfen lassen!, ist es als Vorwurf gemeint. Wodurch klar wird: Was freundlich ist bestimmt, wer freundlich ist. Also nichts weiter, als eine frigide, protestantische, unzureichend gezuckerte Form des Egoismus.
Mahlzeit.
Liest man sich die Satzungen ihrer Organisationen durch, wird klar: Sie alle berufen sich dabei auf Zwischenmenschliches. Dies verwundert den Soziopathen, denn er erkennt zwischen den Menschen nur ziemlich viel Nichts. Da das den Gemeinschaftsmensch aber recht traurig machen würde, versucht er möglichst wenig Abstand zwischen sich und seinen Mitmenschen zu lassen. So ist die Distanzlosigkeit geboren worden. Begonnen mit Luther, der wider jede Höflichkeit die angemessene Distanz zwischen Mensch und Gott zerstörte, in dem er die Bibel übersetzte. Das war sicher sehr ehrlich und redlich. Aber Ehrlichkeit und Redlichkeit sind nie höflich. Und schon gar nicht freundlich.
Jetzt spätestens ist der Moment gekommen, an dem alle protestantischen Kindergärtnerinnen und ihre Freundinnen vom Häkelclub empört mit den Rüschen-Blusen flattern und Jesus Worte durch den Raum schreien. Worte, die sie gar nicht verstünden, hätte dieser Luther-Bengel sie ihnen nicht übersetzt. Sie schreien von Nächstenliebe und von kategorischen Regeln und goldenen Imperativen und schwingen dabei wütend die Häkelnadeln.
Dabei funktioniert die positive Verkehrung (Perversion!) des guten alten: was du nicht willst, das man dir tu, nämlich das behandle deinen Nächsten wie dich selbst überhaupt nicht! Ich werde ja auch nicht auf der Straße mit Zehn-Cent Stücken beworfen, nur weil ich einem Obdachlosen etwas gespendet habe! Ich möchte auch nicht mit Zehn-Cent Stücken beworfen werden. Gefälligst. Wie schön wäre es, wenn einfach niemand täte was er auch nicht getan bekommen würde, anstatt beharrlich zu tun, wovon er annimmt, der andere wollte es sich antun lassen.
Alles andere ist Jesus-Freundlichkeitsfaschismus.
Hört ihr mich, ihr schrecklichen, verhärmten, bitteren Frauen mit zugehäkelter Möse: Ich lasse mich von eurer Freundlichkeit nicht weiter unterdrücken!