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In Utrecht sollen Bushaltestellen Bienen retten

Foto: Screenshot/Twitter

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Man könnte es für eine rein ästhetische Maßnahme halten: Seit einigen Tagen sind über 300 Bushaltenstellen in Utrecht, einer Stadt in den Niederlanden, auf ihren Dächern bepflanzt. Das sieht aber nicht nur hübsch aus, sondern hat echte Vorteile für die Natur. Denn auf den Bushaltestellen sind vor allem Sedum-Pflanzen zu finden. Also solche, die bei Insekten wie Bienen oder Hummeln ganz besonders beliebt sind. Die Neuerung soll so zur Artenvielfalt in Utrecht beitragen.

Die Bushaltestellen haben aber noch mehr Vorteile: Sedum-Pflanzen filtern Feinstaub aus der Luft und speichern Regenwasser. Deshalb halten sie es auch über lange Zeit in praller Sonne und bei Trockenheit aus.

Klar also, dass die Aktion der Stadt nicht nur Bienen und andere Kleintiere, sondern auch Einwohner*innen, denen die Umwelt am Herzen liegt, begeistert. 

Auch, weil alles an den „Beestops“ gut durchdacht scheint: Denn die Pflanzen auf den Dächern sind zwar pflegeleicht, trotzdem muss ab und an jemand nach ihnen sehen. Selbst dieser Service ist bereits umweltfreundlich geplant worden: Die Pflege der Pflanzen übernehmen Angestellte der Stadt, die mit Elektrofahrzeugen herumfahren. Utrecht kümmert sich nämlich gerade ganz grundsätzlich darum, die Stadt grüner werden zu lassen. So sollen beispielsweise auch alle Busse, die an den Stationen halten, bis 2028 nicht mehr mit Benzin fahren, sondern durch E-Busse ersetzt werden.

Vom Engagement der Stadt Utrecht fühlen sich inzwischen viele Menschen inspiriert. Innerhalb wie außerhalb der Niederlande werden daher Rufe laut, die Idee der Bienenhaltestellen auch in der eigenen Stadt umzusetzen. So richtet sich eine Londonerin beispielsweise auf Twitter direkt an den Bürgermeister ihrer Stadt: „Kommen Sie schon – Lassen Sie uns das Gleiche tun!“ Andere fordern sogar: „Diese fantastische Idee sollte überall umgesetzt werden!“

Ob die Städte dieser Welt der Bitte wirklich nachkommen werden? Für jede und jeden, die oder der darauf für den eigenen Geschmack zu lange warten muss, gibt es zum Glück noch eine Alternative: Nämlich einfach privat etwas für die Artenvielfalt zu tun. Eine Twitter-Nutzerin empfiehlt zum Beispiel, seltener den Gärten zu mähen und Blumensamen zu säen.

Die Idee bepflanzter Dächer ist außerdem auch nicht ganz neu – sondern wird schon länger von einigen Menschen umgesetzt. Die Natur würde es bestimmt freuen, wenn es mehr würden.

lath

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