Liebe braucht eine Phantasie: Der Film "Jahreszeiten"
Liebe braucht eine Phantasie: Der Film "Jahreszeiten"
Bahar, der Name der Frau, heißt: im Türkischen Frühling - die Jahreszeit, die in Nuri Bilge Ceylans tief bewegender Chronik vom Ende einer Liebe nicht vorkommt. "Iklimler" durchquert drei Jahreszeiten und Klimazonen einer Trennung: die brütende Sommerhitze des bitteren Eingeständnisses am Meer, den Herbststurm der Einsamkeit in der Großstadt, die klirrende Winterkälte des vergeblichen Versöhnungsversuchs in der ländlichen Osttürkei. Ceylan, Jahrgang 1959 - er lebt in Istanbul und erhielt für seinen ersten Spielfilm "Uzak" in Cannes 2003 den Großen Preis der Jury - kann seinem zweiten Film, anknüpfend an große Autorenkino-Tradition (Antonioni, Tarkowskij, Eustache), eine meditative Konzentration und physische Direktheit verleihen, sodass die Gefühle auf der Haut spürbar werden.
christian-helten
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Diesen Text aus der Süddeutschen Zeitung kannst du hier leider nicht mehr lesen, er ist aber noch im Archiv der Süddeutschen Zeitung zu finden.