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Schon klar, politische Tagesticker sind schwer zu verdauen. Hin und wieder hilft es aber nichts. Schließlich sind tatsächlich schon wieder 100 Tage vergangen, seit Angela Merkel mit ihrer angeblichen Wunschkoalition losgelegt hat. Die Leute, die die Arbeit der Bundesregierung beruflich verfolgen, sind, folgt man ihren Kommentaren, irgendwie genervt, weil nichts weitergeht. Frau Merkel schaut kaum aus ihrem Fenster im Kanzleramt. Karl-Theodor zu Guttenberg war mal kurz das Opfer heftiger Schadenfreude, weil er vom Nice Guy zum Depp Guy wurde, nachdem er den Tanklasteranschlag in Afghanistan einmal nötig und dann doch unnötig fand. Aber selbst die Tube Schadenfreude ist nun schon aufgebraucht, weil während der Debatte noch ganz andere Leute in Erklärungsnot gerieten. Naja, und jetzt will ein Untersuchungsausschuss die Wahrheit rausfinden. Ein bißchen Stühlerücken gab es auch! Der Herr Jung war nur ein paar Wochen Arbeitsminister, weil er sein Verteidigungsministerium nicht stubenrein übergeben hatte. Das freute dann die Frau von der Leyen maßlos, die während der Koalitionsverhandlungen alles wollte, nur nicht mehr Familienministerin sein. Sie wurde es dann doch für kurze Zeit und betonte ganz arg fest, dass das ein dufte Job sei. Als dann aber der Arbeitsministerjob frei war, war sie schneller aus dem Haus als ein Eilbrief. Voila, und schon war die Bühne frei für another Young Gun called Kristina Köhler. Sie bereitet ihre Pressekonferenzen angeblich noch wie Seminararbeiten vor, während manche behaupten, dass sie in ihren Doktortitel zumindest nicht allen Schweiß der Welt investiert hat. Herr Schäuble hat den Orden als meistgehasster Internetüberwacher abgelegt und ist nun meistgehasster Minister im Kabinett. Seit Tag eins der Koalition dengelt er der FDP ins Parteigehirn, dass es sowas von gar nicht leicht ist, Steuersenkungen zu verwirklichen, dass die FDP schon ein plattes Hirn hat. Und schwups, sind wir am Ende unserer kleinen 100-Tage-Rundschau. Wir sind bei Guido Westerwelle. Der schaut nun ernster als sonst, was gar nicht schlecht ist. Ob aber aus seinem Programm was wird, mit dem er jungen oder potentiellen Taliban Jobs verschaffen will? Muss man die nächsten 100 Tage abwarten. Wie hat dir die Regierung bisher gefallen? Das aktuelle Kabinett:

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

1. Reihe von links nach rechts: Angela Merkel (CDU, Bundeskanzlerin), Guido Westerwelle (FDP, Außenminister und Vizekanzler), Kristina Köhler (CDU, Familie, Senioren, Frauen und Jugend), Ursula von der Leyen (CDU, Arbeit und Soziales). 2. Reihe: Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU, Verteidigungsminister), Ilse Aigner (CSU, Agrarministerin), Thomas de Maiziere (CDU, Innenminister), Wolfgang Schäuble (CDU, Finanzminister). 3. Reihe: Peter Ramsauer (CSU, Verkehrsminister), Annette Schavan (CDU, Bildungsministerin), Ronald Pofalla (CDU, Kanzleramtsminister), Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP, Justizministerin). 4. Reihe: Rainer Brüderle (FDP, Wirtschafts und Technologie), Norbert Röttgen (CDU, Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit), Philipp Rösler (FDP, Gesundheitsminister), Dirk Niebel (FDP, Minister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung).

Text: peter-wagner - Foto: dpa

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