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Wer macht dich zum Mäuschen? – Der Sozialphobie-Ticker

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Unlängst wollte ich ein Interview führen. Von der Sekretärin wurde ich am Telefon zur Vorzimmerdame der Pressesprecherin meines Interviewpartners durchgestellt. Versehentlich begrüßte ich die Angerufene mit „Guten Morgen“, dabei war es schon fast halb eins. Für diesen Fauxpas entschuldigte ich mich postwendend, aber ich hatte bereits verloren. Ab jetzt waren die Rollen klar verteilt: Sie, die eiserne Lady, an der ich nicht vorbeikam und die ich im Verlauf des Tages noch weitere drei Mal anzurufen gezwungen war. Ich, das verschusselte, nervende Dummchen, das sich erdreistet, ihr ihre Zeit zu stehlen. So souverän ich mich auch gab – von diesem Moment an bekam ich eine Klatsche nach der anderen verpasst. Ich spräche zu schnell. Außerdem zu leise. Und ich hätte ihr beim letzten Telefonat nicht richtig zugehört. Zum Abschied überwand ich mich, ein vermeintlich lockeres „ … und Ihnen noch einen schönen Tag!“ in den Hörer zu flöten, legte auf und wollte diese Frau nie wieder anrufen.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Kennst Du auch so jemanden? Eine Person, mit der du nicht reden willst, weil er oder sie dir das Gefühl gibt, du wärst auf der ganze Linie unzulänglich? Jemanden, der dich einschüchtert, obwohl du dich doch eigentlich für einen ganz selbstbewussten Menschen hältst? Wer macht dich zum Mäuschen?

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