Manche Menschen werfen ständig mit Jahreszahlen und Fremdwörtern um sich und nerven damit ihre Umgebung. Aber was macht eine gute Bildung aus und wie sollte man mit ihr umgehen?
philipp-mattheis
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Letztens habe ich von einem guten Tipp gehört: Falls man wider Erwarten in eine hochtrabende Literaturdiskussion über Franz Kafka hinein gezogen werden sollte, kann man sich mit folgenden Satz aus der Affäre ziehen: „Kafka ist ja schön und gut. Aber ein Musil ist er nicht.“
Robert Musils „Mann ohne Eigenschaften“ genießt nämlich den Ruf eines Meisterwerks, wurde aber genauso wie „Ulysses“ von James Joyce und Prousts „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“ von kaum jemanden gelesen. Obiger Satz suggeriert den Anwesenden: Der Sprecher hat Musil gelesen und wer Musil gelesen hat, muss sich wirklich mit Literatur auskennen.
Bildung vortäuschen zu können, ist wichtig. Wer den Peloponnes ernsthaft für einen Fußballspieler hält, macht sich schnell lächerlich. Was aber mindestens genauso nervt, sind Menschen, die in jeder Situation mit ihrer Bildung angeben. Im besten Falle schimmert das eigene Wissen dezent im Hintergrund und lässt sich höchstens vermuten. Wer damit prahlt und ständig mit Jahreszahlen und Fremdwörtern um sich schmeißt, wirkt unsympathisch und profilneurotisch.
Was macht für dich eine gute Bildung aus? Und wie sollte man diese anderen Menschen mitteilen? Findest du, die meisten Menschen sind zu ungebildet?
PS: Der Tipp mit Musil steht in dem Buch „Bildung – Alles, was man wissen muss“ von Dietrich Schwanitz