Den Tauchschein gemacht – ein Praktikum? Im Supermarkt eingeräumt – ein Praktikum? Von zu Hause einem Unternehmen zugearbeitet – ein Praktikum?
yvonne-gamringer
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Wenn man fies ist kann man das Wort Ausbildung mit Aufrüstung übersetzen. Es geht um Praktika, um Fremdsprachen, um Auslandserfahrung und um gute Noten. Nicht alle Menschen funktionieren aber wie fein geölte Maschinen. Viele jazzen deshalb ihre Lebenserfahrung zu einem Praktikum hoch. In einer Zeit, in der jeder Lebensbereich von ökonomischen Überlegungen erfasst wird, ist das fast normal. Nur ist es manchmal lustig zu beobachten, welche Joberfahrungen mitunter als Praktika vermittelt werden. In den USA bieten viele Firmen sogar schon Internships für zu Hause an. Man arbeitet ein paar Stunden die Woche an einem Projekt mit – vom eigenen Computer aus – und bekommt dafür dann eine Praktikumsbestätigung. Mit ein bisschen gutem Willen kann man hinter dem Vorgehen ja tatsächlich noch ein Praktikum vermuten, da es eine Art Arbeitsanleitung aus dem Unternehmen gibt. Aber die Zeit in der du den Tauchschein gemacht hast? In der du im Supermarkt beim Regaleinräumen unterwegs warst? Dein vierwöchiger Urlaub in Afrika? Kann man aus solchen Lebenserfahrungen auch noch Praktikumserfahrungen destillieren? Findest du das nachvollziehbar? Ist das fair? Oder ist das eigentlich schon pervers? Wann und wo hast du in deinem Lebenslauf die Wahrheit schon einmal zu deinen Gunsten verbogen?