Soll man sich immer selbst verwirklichen? Ein Berufungs-Ticker
Soll man sich immer selbst verwirklichen? Ein Berufungs-Ticker
Manche Menschen wollen mehr von der Welt, als sie bekommen. Sie glauben, zu höherem berufen zu sein. Soll man auf diesem Glauben beharren, selbst wenn der Erfolg auf sich warten lässt?
christina-waechter
Teile diesen Beitrag mit Anderen:
Es gibt Menschen, die haben eine Mission und wissen, dass sie zu Großem berufen sind. Das ist erst einmal natürlich sehr bewundernswert.
Andererseits muss nicht jeder Mensch mit einer Mission auch mit dieser erfolgreich werden. Sehr oft sogar bleiben die Künste auch nach mehreren Jahren der Ausübung ausgesprochen brotlos und anstrengend.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Illustration: Julia Schubert
Susan Boyle war den größten Teil ihres Lebens eine Frau, die noch bei ihren Eltern lebte und in der Gemeinde ein bisschen mithalf. Dass sie ein Star ist, wusste sie immer nur selbst. Jetzt weiß es die ganze Welt.
Manche Menschen beschließen irgendwann, einen Beruf zu ergreifen, der ihnen Geld zum Leben verschafft. Andere wollen keine Kompromisse eingehen und sich nicht verkaufen.
Würdest du einen Freund auch nach 20 Jahren noch bei seinem Traum vom großen Durchbruch seiner Band unterstützen, auch wenn er nicht mal genug Geld für anständige Ernährung verdient?
Oder platzt dir irgendwann die Hutschnur ob der völligen Wahrnehmungsverschiebung solcher Träumer? Bist du gar selbst einer von diesen Menschen, die hartnäckig ihr Ziel verfolgen? Oder glaubst du, dass für jeden Menschen irgendwann der Zeitpunkt gekommen ist, an dem er sich mit der Realität auseinandersetzen muss und für sich selbst sorgen?