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Hast du Angst vor der Polizei?
Vergangenes Frühjahr an einem Münchner Badesee: Der Familienvater Jan A. nutzt den ersten warmen Tag des Jahres zum Grillen. Eigentlich ist Grillen an dieser Stelle verboten – aber darum schert sich niemand. Die Polizei muss ein Megafon benutzen, um die tausenden Menschen vom Grillen abzuhalten – mit mäßigem Erfolg. Ein Unterstützungskommando der Polizei (USK) trifft ein, und fordert den polnischen Mann auf, sich auszuweisen. Der erwidert, er habe seinen Ausweis im Auto und müsse ihn holen. Auf dem Weg dorthin widersetzt sich der Mann angeblich der Staatsgewalt – die Folgen: Mehrere USK-Beamte ringen den Mann zu Boden, setzen sich auf ihn, drehen ihm die Arme nach hinten und pressen seinen Hals gegen eine Bordsteinkante. Der Mann erleidet ernsthafte Verletzungen. Da ein USK-Beamter sich allerdings seinen Daumen staucht, lautet die Anklage gegen Jan A. nicht nur Widerstand gegen die Staatsgewalt und Beleidigung, sondern auch noch Körperverletzung. Alle Zeugen sind Polizeibeamte. Der Amtsrichter verurteilt ihn zu 90 Tagessätzen a 45 Euro. "Null Respekt gegenüber Justiz und Polizei, damit hat alles angefangen", begründet er das Urteil. Genaueres zu diesem Fall gibt es hier zu lesen. Im aktuellen Spiegel ist ein Artikel, der die Machtlosigkeit gegen Polizeigewalt thematisiert. Oft sprechen diese ihre Aussagen miteinander ab. Die Nähe zur Staatsanwaltschaft tut ihr Übriges. Wem von der Polizei Gewalt angetan wird, steht oft ziemlich chancenlos da.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Gleichzeitig kursieren aus Kopenhagen - fast schon pflichtgemäß - Gerüchte über den bisweilen unverhältnismäßig harten Einsatz der dänischen Polizisten gegen die Klimaschutz-Aktivisten auf den Straßen.
Was für Erfahrungen hast du mit der Polizei gemacht? Gute oder schlechte? Hast du ein mulmiges Gefühl, wenn bei Massenveranstaltungen die Polizei auftaucht oder fühlst du dich beschützt?
Text: philipp-mattheis - Foto: dpa