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Knallhart und erst 16. Interview mit dem R'n'B-Wunderkind Migs Baeza
jetzt.de: Viele Kinder beginnen bereits in jungen Jahren damit, ein Instrument zu lernen. Aber dass man in deinem Alter bereits kompetent die Regler eines Profi-Mischpults betätigen kann, ist eher ungewöhnlich. Wie bist du dazu gekommen? Miguel Baeza: Auch ich habe zuerst mit einem Instrument angefangen. Erst Klavier, später kamen noch Gitarre und Schlagzeug dazu. Das hat mir ungemein geholfen, das richtige Gespür für Melodien und Rhythmen zu entwickeln und mich tiefer in die Materie der Musikproduktion einsteigen lassen.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Oft hat man ja einfach nicht genug Lust zum Üben. Saßen dir deine Eltern im Nacken oder hast du dich aus freien Stücken für die Musik entschieden? Natürlich haben meine Eltern einen entscheidenden Anteil daran, welchen Weg ich mit meiner Musik eingeschlagen habe. Sie haben mir nicht nur mein ganzes Equipment gekauft und mich in jeglicher Hinsicht stets unterstützt, sondern mich sicherlich auch mit ihrem Musikgeschmack geprägt. Hinzu kommt, dass meinem Vater die Firma AJM Records gehört, was es mir in bestimmten Angelegenheiten sicherlich einfacher gemacht hat. Dennoch sind es lediglich meine Ideen, die in meine Musik einfließen. Die Kreativität kommt einzig und allein aus mir. Aber wie bist du dann vom Musizieren zum Produzieren gekommen? Mit dreizehn Jahren habe ich zum ersten Mal Kidd Kold über die Schulter geschaut, dem Hausproduzenten meines Vaters. Der hat auch schon mit Leuten wie DMX oder Foxy Brown zusammengearbeitet, und ich war sofort von ihm und seiner Arbeitsweise fasziniert. Von da an habe ich ihm fast täglich Gesellschaft geleistet, und er hat es ebenfalls genossen, nicht ständig alleine im Studio sitzen zu müssen und jemanden zu haben, der sich für seine Arbeit interessiert. Von ihm habe ich auf jeden Fall sehr viel gelernt. Du produzierst aber nicht nur, sondern gehst auch noch zur Schule, bist Pfadfinder, spielst gerne Fußball und bist seit kurzem auch Label-Präsident in der Plattenfirma deines Vaters. Wie bekommst du das alles unter einen Hut? Wenn ich den Leuten erzähle, dass ich Musikproduzent bin, denken die immer, ich würde tagtäglich mit hübschen Mädchen am Pool sitzen und ab und zu abends mal an ein paar Beats zusammenschrauben. In Wirklichkeit ist das jedoch unglaublich hart. Doch ich habe es mir natürlich selbst ausgesucht und möchte mich nicht beschweren. Man muss sehr diszipliniert sein und seine Tagesabläufe von vorne bis hinten durchplanen. Zuckerschlecken geht jedenfalls anders. Hat sich diese Mehrfachbelastung denn in irgendeiner Form auf deine Zensuren ausgewirkt? Ja, am Anfang sind meine Noten total in den Keller gegangen. Aber seitdem ich meine Tage durchorganisiere, sind sie wieder besser geworden – sogar besser als zu der Zeit, bevor ich die Musik in dieser Intensität für mich entdeckt habe. In bin jetzt in sämtlichen Bereichen viel konzentrierter, strukturierter und fokussierter. „Let’s Do Something Crazy“
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Erschreckt dich die mediale Aufmerksamkeit um dich und deine Musik denn manchmal oder genießt du es? Ich glaube, der einzige Grund, warum ich mich in diesem Business bisher so gut geschlagen habe ist, dass ich den Willen und den Ehrgeiz dazu habe, es hier zu schaffen. Ich habe mich deswegen als Person nicht verändert, ich habe nicht angefangen, mich mit meinem Sound irgendwo anzubiedern oder versucht, auf den großen Radio-Stationen großartig Airplay zu bekommen. Ich tue einfach das, was ich tue. Und wenn Leuten das gefällt und sie es fühlen können, dann freut mich das sehr. Für einen Produzenten ist es eigentlich immer wichtig, durch die Clubs zu tingeln und ein Ohr darauf zu haben, was gerade angesagt ist. Mit deinen sechzehn Jahren dürftest du jedoch ein Problem haben, in die wichtigen Clubs reinzukommen, oder? Ja, das stimmt. Ich habe es aber auch noch nie versucht. Wenn ich bisher in irgendwelchen Clubs war, dann bin ich immer nur gemeinsam mit dem DJ gekommen und durch die Hintertür rein. Ich bin aber auch kein großer Party-Typ, der viel feiern geht und sich volllaufen lässt. Ich versuche, mich von diesen „What’s hot and what’s not“-Gedanken weitgehend frei zu machen. Aber kannst du denn wenigstens die Mädels mit deiner Produzententätigkeit beeindrucken? Und wie! Geh raus, reiß ein paar plumpe Witze und erzähle den Mädels, dass du später noch ins Studio musst – schon hast du gewonnen. Das klingt verrückt und nach Klischee, ist aber so. Ich habe auch keine Freundin derzeit, insofern wäre es mir auch erlaubt, diesen Umstand voll und ganz auszunutzen. Aber du weißt ja – ich habe einen eng gestrickten Stundenplan. Insofern bleibt mir für solche Sachen eh keine Zeit. Meistens jedenfalls.