Süddeutsche Zeitung

Unsere Kernprodukte

Im Fokus

Partnerangebote

Möchten Sie in unseren Produkten und Services Anzeigen inserieren oder verwalten?

Anzeige inserieren

Möchten Sie unsere Texte nach­drucken, ver­vielfältigen oder öffent­lich zugänglich machen?

Nutzungsrechte erwerben

Im Bett mit Slayer

Teile diesen Beitrag mit Anderen:

Björn, macht Sex mit Musik im Hintergrund mehr Spaß als ohne? Nein, es muss nicht unbedingt Musik im Spiel sein. Vogelgezwitscher, Meeresrauschen oder der Autoverkehr auf der Straße kann auch okay sein. Gibt es trotzdem Musik, die du bewusst zum Sex auflegst, und die immer gut dazu funktioniert? Das variiert bei mir. Manchmal ist ein bisschen Soul-Musik von The Hesitations total passend. Aber auch mit Slayer klappt’s immer wieder. Kommt auf die Stimmung an. Wie finden es denn Mädchen, die mit dir nach Hause kommen und direkt mit Thrash-Metal bombardiert werden? Bisher fanden das alle super! Glaubst du, dass deine eigene Musik ein guter Soundtrack zum Liebemachen ist? Ja! Wir machen schon sehr sexy Musik. Die ist oft dunkel und Bass-lastig, das schafft eine ganz bestimmte Atmosphäre. Und meine Stimme ist ja auch nicht ohne. Ich kann mir gut vorstellen, dass Leute zu unserer Musik miteinander schlafen. Was sind deine drei persönlichen most sexy songs ever? Nummer Eins ist auf jeden Fall „South Of Heaven“ von Slayer. Dann kommen Roxy Music, von denen man hier eigentlich alles nennen könnte. Ich nehme mal „Love Is A Drug“. Und dann noch ein Song von Aphex Twin. Einer von seinen beiden „Selected Ambient Works“-Alben („Selected Ambient Works 85-92“, 1992 und „Selected Ambient Works Volume II“, 1994; Anm. d. Verf.). Die sind beide durchgängig sexy. Ich finde aber auch klassische Musik wie die von Claude Debussy gut zum Sex. Was macht einen Song sexy? Der Groove ist dabei ganz wichtig, das merkt man auch bei uns. Ein bestimmter Groove kann so manches auslösen und für Leidenschaft sorgen – die man natürlich auch mitbringen muss, um einen Groove überhaupt erst sexy zu machen.

Versuchst du bewusst, deine Musik sexy klingen zu lassen – und wenn ja, wie geht das? Daan und ich haben eher zufällig gemerkt, dass wir ganz gut zusammen Musik machen. Dass unsere Musik so sexy klingt, passiert uns unbewusst, ohne groß darüber zu sprechen. Ganz am Anfang habe ich noch nicht mal gesungen. Kannst du dich erinnern, was ihr gespielt habt, als ihr das erste Mal zusammen geprobt habt? Ich habe damals einfach ein paar Grooves am Schlagzeug gespielt, Daan hat das Gleiche an der Orgel gemacht, und das war’s. Fünf Tage später hatten wir dann schon unseren ersten Auftritt. Das war eine Privatparty in Amsterdam. Und was da passierte, bestätigte uns. Die Leute fingen sofort an, wie verrückt zu tanzen und zu kreischen, unbeschreiblich. Schon damals haben wir es geschafft, unser Publikum bis zur Ekstase zu treiben. Das ist es ja, wonach wir streben: Dass unsere Musik einen ekstatischen Effekt auf die Leute hat. Was wir früher spielten, hätte auch ein Tarantino-Soundtrack sein können. Ich würde es als einen Mix aus Exotica und Italian-Porn-Groove beschreiben. Braucht ihr dafür Drogen? Nein. Es macht zwar Spaß, sich unsere Musik auf bestimmten Drogen oder Alkohol oder beidem zusammen anzuhören, aber das ist natürlich nicht notwendig. Die Musik an sich kann auch berauschen. Wie endete die Party damals? Seid ihr alleine nach Hause gegangen? Tatsächlich bin ich mit meinem ersten Groupie nach Hause gegangen. Passiert es dir seitdem regelmäßig, dass du mit Fans nach dem Konzert auch die Nacht verbringst? Das passiert von Zeit zu Zeit schon mal, ja. Kommt natürlich auch darauf an, ob ich gerade eine Freundin habe. Wenn ich eine Frau wirklich liebe, lasse ich mich auf die Anmachen anderer gar nicht erst ein. In einigen eurer Songs imitierst du Sex-Sounds im Gesang, du stöhnst reichlich. An was denkst du dann – oder hörst du in dem Moment auf zu denken? Allgemein denke ich beim Musikmachen an gar nichts. Das ist ja das Schöne daran, dass alles ganz natürlich zu dir kommt, und du selbst an nichts Besonderes denken musst. Genauso kommen diese Sounds und das Stöhnen dann auch ganz plötzlich zustande. Das mache ich, wenn ich mich danach fühle. Einige unserer neuen Songs handeln textlich ja auch nicht direkt von Jungs und Mädchen, die Sex haben. Ohne das Thema selbst anzuschneiden, können sie trotzdem sehr sexy wirken. Wie ist es, wenn ihr zu zweit im Proberaum seid und du auf einmal anfängst, minutenlang zu stöhnen? Manchmal müssen wir dann einfach nur lachen, wenn ich ins Mikrophon stöhne. Immer wenn wir „Loverboy“ spielen zum Beispiel. Das ist dann lustig und nicht ganz so ernst zu nehmen. Wir machen Musik ja nicht zuletzt, weil es Spaß macht. Wer oder was inspiriert dich besonders? Es gibt da ein, zwei Mädchen, die mich und meine Musik immer wieder beeinflussen. Die beiden liebe ich wirklich, aber mehr möchte ich dazu auch nicht sagen. „Running With The Beast“ von zZz erscheint am 16.01. auf Anti/SPV.

  • teilen
  • schließen