Malte März war am 4. Juli auf dem Hamburger Schanzenfest. Beinahe hätte er sein rechtes Auge verloren. Im Interview erzählt er, was da eigentlich passiert ist.
philipp-mattheis
Teile diesen Beitrag mit Anderen:
Am Samstag, den 4. Juli, fand in Hamburg das Schanzenfest statt. Das Datum ist dafür bekannt, dass es dort immer wieder zu Ausschreitungen kommt und sich Autonome mit der Polizei heftige Straßenschlachten liefern. Das Fest aber begann dieses Mal zunächst friedlich. Gegen 19 Uhr tauchten Einsatzgruppen der Polizei auf, um "Präsenz zu zeigen, bevor es zu Ausschreitungen kommt", wie ein Polizeibeamter sagte. In den darauf folgenden Stunden eskalierte das Schanzenfest. Insgesamt waren 1800 Beamte im Einsatz, 67 vermeintliche Randalierer wurden festgenommen. Die Einsatzkräfte gingen mit Wasserwerfen und Schlagstöcken gegen Vermummte vor, die wiederum brennende Barrikaden errichteten und die Polizisten mit Flaschen und Feuerwerkskörpern bewarfen.
Später wurde die Polizei wegen ihres harten Vorgehens kritisiert.
Malte Lärz, 24, studiert Umweltwissenschaften und verlor in dieser Nacht fast sein rechtes Auge.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Illustration: Julia Schubert
Malte, du hast am 4. Juli fast dein Auge verloren. Was ist da passiert?
Ich war den ganzen Tag über auf dem Schanzenfest. Gegen 22 Uhr ging es mit der Eskalation des Schanzenfestes durch die Polizei vor der Roten Flora los und dann wurde mir die Situation schon zu gefährlich. Es war unübersichtlich und Polizei und unterschiedlichste Besuchergruppen gingen immer heftiger aufeinander los. Ich habe dann für mich entschlossen, das Schulterblatt Richtung Pferdemarkt zu verlassen und war auf der Suche nach einer ruhigen Ecke.
Was ist dann genau passiert?