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„Für die Verhütung wäre das fatal“

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Seit 1. Januar des Jahres sind in Bayern neue Honorarregelungen für Kassenpatienten in Kraft. Weil sie Umsatzeinbrüche von bis zu 50 Prozent befürchten, kündigen Frauenärzte nun an, Kassenpatientinnen nur noch gegen Privatrechnungen zu behandeln, die im Voraus gezahlt werden müssten. Die Patientinnen sollen sich das Geld später selbst bei ihren Kassen zurückholen. Elke Gropper arbeitet in der Schwangerenberatung von ProFamilia. Im Interview erklärt sie, was das für den nächsten Besuch beim Frauenarzt heißen könnte.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Frau Gropper, muss ich als Kassenpatientin jetzt wirklich bei meinem nächsten Frauenarztbesuch zahlen, bevor ich überhaupt behandelt werde? Das kann ich nicht sagen. Bislang sind das nur Ankündigungen von Seiten der Frauenärzte. Ich kann Sie aber beruhigen: Konkret ist da noch nichts passiert, es gab bislang jedenfalls keine Patientin, die schon eine Rechnung zahlen musste oder deswegen nicht behandelt wurde. Und wenn die Drohung doch wahr werden würde? Angenommen, ein 15-jähriges Mädchen ginge zum Frauenarzt ohne ihren Eltern etwas davon erzählen zu wollen und das Geld vorstrecken zu können: Was würde der Arzt zu ihr sagen? Das ist ein Horrorszenario. Selbstverständlich hat jeder Arzt den hippokratischen Eid abgelegt und ist verpflichtet zu helfen. Kein Jugendlicher hat das Geld für hohe Behandlungskosten. Ich halte es für unwahrscheinlich, dass er das Mädchen nicht behandelt, aber im schlimmsten Fall könnte er zu ihr sagen: „Hör zu, du musst das erst mal daheim klären.“ Das Mädchen wäre vermutlich schneller weg, als man gucken kann. Gerade in Bezug auf Aufklärung und Verhütungsverhalten wäre das fatal. Was könnte passieren? Für junge Frauen ist es vor allem wichtig, sich beim Thema Verhütung beraten zu lassen. Dazu sind lange persönliche Gespräche nötig. Es ist wahrscheinlich, dass sie größere Hemmungen hätten, sich in eine Praxis zu trauen. Das hat schon die Erfahrung mit der Praxisgebühr gezeigt. Frauen in finanziell prekären Situationen können oftmals schon nicht die zehn Euro Gebühr aufbringen. Wie sollen sie also noch zusätzlich die Behandlungskosten vorstrecken? Die neue Regelung würde so eine empfindliche Sache wie den Gang zum Frauenarzt nur schwieriger machen. Der Zugang zur Verhütung muss aber frei und umkompliziert bleiben. Man sollte da keine zusätzlichen Hürden aufbauen. Sind die Forderungen der Ärzte denn nachvollziehbar? Es ist ein Protestschrei. Damit wollen die Ärzte auf ihre Situation aufmerksam machen. Nach den neuen Honorarregelungen der Kassen bekommt ein Frauenarzt durchschnittlich gerade noch 15,60 € für die Behandlung einer Patientin – pro Quartal. Ich glaube, jeder kann sich vorstellen, dass man so nicht kostendeckend arbeiten kann. Allerdings sind die Dinge aus Sicht der Patientinnen natürlich anders. Die sagen: Ich zahle Beiträge, ich habe ein Recht auf eine gute Versorgung.

Text: xifan-yang - Foto: photocase.com/Falko Matte

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