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"Dafür zahl ich nicht"

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Sie haben eine Kampagne unter dem Titel „Dafür zahl ich nicht“ gestartet, die sich kritisch mit der Werbekampagne der GEZ auseinandersetzt. Seit wann läuft das Projekt? Die Kampagne ist im Netz Mitte Februar gestartet und seit Ende Februar laufen die Spots auch im Kino.

Und gestern hat der NDR, bei dem Sie freiberuflich arbeiten, Ihre Kampagne gesehen und möchte deshalb nicht mehr mit Ihnen zusammenarbeiten? Genau. Ich habe gestern Nachmittag einen Anruf von meiner direkten Vorgesetzten bekommen, die mir sagte, dass alle Termine für den Monat März gestrichen werden. Es waren so zehn bis fünfzehn Arbeitstage vereinbart. Und wie wurde dies begründet? Sie sagte, das Justiziariat des NDR habe dies so angewiesen – mit dem klaren Verweis auf die Kampagne. Außerdem kritisierte meine Chefin, dass ich ja schließlich von den Gebührengeldern auch bezahlt würde. Ich habe ihr dann versucht zu erklären, dass meine Kampagne sich gar nicht gegen die Gebühren richtet. Ich bin ja im Gegenteil für das öffentlich-rechtliche System, mir geht es um die Inhalte, die im öffentlich-rechtlichen Fernsehen laufen. Sie sind also nicht gegen die GEZ, sondern wollen die Gelder sinnvoll in Inhalte angelegt wissen? Ich möchte nicht, dass wir nur Privatfernsehen haben. Das wäre ja schrecklich. Aber wenn das öffentlich-rechtliche Fernsehen immer mehr wie das Privatfernsehen wird, machen die Gebühren für mich keinen Sinn mehr. Was genau stört Sie denn? Die ARD wird im April bereits die fünfte Daily Soap in ihrem werktäglichen Programm starten. Ich finde, das ist nun wirklich nichts, was man mit Gebührengeldern finanzieren muss. Mich stören auch die Schnulzenproduktionen, die freitags abends laufen: „Musikhotel am Wolfgangsee“, „Das Paradies am Ende der Berge“ oder wie das alles heißt. Das ist absolut triviales, doofes Fernsehen und dafür zahle ich keine Gebühren.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Fernsehkritiker Holger Kreymeier. Foto: privat Wofür würden Sie denn zahlen? Die Berichterstattung in Tagesschau und heute-journal ist natürlich noch immer weit über dem Niveau der Privatsender. Insofern informiere ich mich schon gerne bei den Öffentlich-Rechtlichen, aber das war früher noch seriöser. Die Nachrichten werden immer mehr von Trivialem durchmischt. Haben Sie, als Sie die Kampagne konzipiert haben, nicht vielleicht im Hinterkopf gehabt, dass es Ärger geben könnte mit dem NDR? Im Hinterkopf hatte ich das vielleicht schon, aber ich habe mir nicht gedacht, dass es gleich zu einer Entlassung führen kann. Werden Sie sich gegen die Entlassung wehren? Nein, ich bin ja nicht Eva Herman. Außerdem war ich ein ganz einfacher freier Mitarbeiter, ich hätte da juristisch vermutlich auch keine Chance. Deshalb werde ich mich mehr auf meine Firma Alsterfilm konzentrieren und versuchen, als Journalist anderweitig zu arbeiten. Mehr zum Thema auf jetzt.de >>> Natürlich zahl ich - ein Kommentar zur GEZ-Kampagne, auf die sich Holger Kreymeier mit seinem Spot bezieht. >>> Der Erfinder der GEZ-Kampagne antwortet: Kimon Xynias im Interview >>> Ende und aus: Die Piratenpartei fordert die Abschaffung der GEZ >>> Ein Interview zur Berichterstattung über Computerspiele im öffentlich-rechtlichen Fernsehen

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