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Das ist: Olivia Rodrigo, deren Musik das Lebensgefühl der Gen Z verkörpert

Olivia Rodrigo ist mit ihrem Song „Drivers License“ berühmt geworden. Dabei hat sie selbst zwei Anläufe für den Führerschein gebraucht.
Foto: Geffen Records / AP

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Das ist…

… Olivia Rodrigo, eine US-amerikanische Sängerin und Schauspielerin. Erste größere Bekanntheit erlangte sie durch ihre Hauptrolle als Nini Salazar Roberts in der Disney-Serie „High School Musical: Das Musical: Die Serie“. Wie so viele Disney-Stars vor ihr startet Rodrigo jetzt auch im Musikbusiness durch: Im Januar brach die damals noch 17-Jährige mit ihrer Debütsingle „Drivers License“ auf Spotify den Rekord für die meisten Streams innerhalb einer Woche – mit insgesamt über 65,8 Millionen Streams. Die emotionale Pop-Ballade wurde zum Welterfolg und Rodrigo ist die erste Künstlerin, die im 21. Jahrhundert geboren wurde,deren Song direkt auf Platz 1 der Billboard Hot 100 landete. Selbst ihr großes Vorbild Taylor Swift kommentierte unter einem Instagram-Post von Rodrigo, wie stolz sie auf ihr „Baby“ sei. Auch mit ihrer neusten Single „Good 4 u“  hat sie es auf Platz 1 der Spotify-Charts geschafft. Ihr erstes Album „Sour“ beschreibt SZ-Pop-Kritiker Jakob Biazza als „phasenweise ganz wunderbar wütenden Rumpel-Pop-Punk-Alternativ“. Neben traurigen und wütenden Herzschmerz-Balladen singt die 18-Jährige über Ängste, Selbstzweifel und das Erwachsen werden. 

Die kommt… 

… aus der kleinen Stadt Temecula in Kalifornien in der Nähe von San Diego. Olivia nennt sie „die vorstädischste Stadt aller Zeiten“.Hier hat sie als Kind bei Talentshows und Neueröffnungen von Supermärkten gesungen. Mit zwölf Jahren hat sie ihre erste große Hauptrolle in der Disney Channel Show „Bizaardvark“ bekommen und ist dann mit ihren Eltern nach L.A. gezogen. Trotzdem hat sie das bürgerliche Temecula wohl nie vergessen – in „Drivers License“ singt sie etwa davon, wie sie alleine, weinend durch die Straßen einer Vorstadt fährt und ihrem Ex nachtrauert.

Die kann… 

… ihre Gefühle gut in Songs packen. Sie sagt von sich selbst: „I’m the most sensitive bitch in the whole word.“Am Songs schreiben und Schauspielern liebe sie genau, dass sie ihre Emotionen rauslassen könne. Und, dass sie mit einem Song, den sie aus dem nichts erschaffen hat, Menschen berühre. Klar gibt es auch Leute, die die Teenager-Herzschmerz-Songs ein bisschen monothematisch finden – aber die Liebe ist nun mal eines der größten Themen, und gerade als Teenager*in fühlt sich der erste Liebeskummer doch so an, als würde die Welt gleich untergehen. 

Die geht ...

… auf Tiktok viral. Alleine zum Song „Drivers License“ gibt es über 1,8 Millionen Videos auf der Plattform und es gibt sogar eine Challenge zum Lied. User*innen zeigen sich zuerst ungeschminkt und verheult, wie sie die Zeilen des Songs mitsingen. Mit Einsetzen des Refrains lassen sie sich nach hinten fallen und landen zurechtgemacht auf dem Bett. 

Dem Song ist auf Tiktok eine ganze Unterkategorie gewidmet: In sogenannten PoV (Point of View)-Videos singen User*innen alternative Versionen des Songs aus der Sicht des Ex oder des blonden Mädchens, das im zweiten Vers des Songs erwähnt wird. Olivia liebt es zu sehen, wie die Menschen auf Tiktok ihren Song und ihre Gefühlen reagieren. Manchen User*innen sind dabei so kreativ, dass es sogar  Videos aus der Sicht des Fahrlehrers, Lenkrads oder des Führerscheins gibt. 

Auch ihre aktuellsten Single „Good 4 U“ wird zum Trend. Immer mehr User*innen machen Videos zur Zeile „Baby, like a damn sociopath“,  übersetzt: „Baby, wie ein verdammter Soziopath“. 

Die will… 

… als Songwriterin und Künstlerin ernst und nicht als klassischer Disney-Star wahrgenommen werden. Andere ehemalige Disney-Stars wie Miley Cyrus und Demi Lovato taten sich schwer, ihr Disney-Image loszuwerden und aus dem Bild des „lieben Mädchens“ auszubrechen. Olivia gelingt das mit ihrem ersten Album ganz gut: In ihrem Song „brutal“ beschwert sie sich, dass die Zeit als Jugendliche*r viel zu sehr glorifiziert wird. Mit der Zeile „I'm so sick of 17 / Where's my fucking teenage dream?“ bringt sie das Gefühl der Gen Z auf den Punkt, die ihre Jugend durch Corona vor allem zuhause verbringen. Gefühle wie Wut, Eifersucht und Boshaftigkeit spielen eine zentrale Rolle in ihren Liedern. Darauf ist die 18-Jährige besonders stolz: Sie spricht mit ihrem Album eben Gefühle an, für die vor allem jungen Frauen oft kritisiert und beschämt werden. Damit möchte sie zeigen, dass diese Emotionen wichtig sind, auch wenn es schwer ist darüber zu sprechen. 

Daraus lernen wir… 

…, dass man Songs im eigenen Kinderzimmer erschaffen kann, mit denen man später Millionen von Menschen begeistert. „Drivers License“ entstand etwa, weil sich Rodrigo mit Liebeskummer ans Klavier setzte, den Song schrieb, und das Ergebnis auf Instagram hochlud. Ihre Follower*innen waren so begeistert, dass sie den Song  ihrem Produzent Dan Nigro vorgespielt hat. Rodrigo ist aber nicht die Erste ihrer Generation, die in ihrem Kinderzimmer Hits produziert hat: Auch Billie Eilish und ihr Bruder Finneas O’Connell, oder Girl in Red sind diesen Weg gegangen. Das Ganze hat sogar einen eigenen Namen: „Bedroom Pop“. Der zeichnet sich nicht nur darin aus, dass die jungen Künstler*innen eben in ihren Kinderzimmern Songs schreiben, sondern auch dadurch, dass sie Genre-Grenzen nicht mehr so streng einhalten; mit ihren Laptops produzieren sie Tracks, die die Gefühle der Generation Z auffangen – und dabei vor allem kritische Themen wie psychische Gesundheit und gesellschaftliche Probleme ansprechen. 

Nur Google weiß… 

…, dass Olivia in der fünften Klasse One-Direction-Fanfiction geschrieben hat. In einem Interview erzählte sie, dass die Geschichten davon handeln, dass sie sich mit den Jungs anfreundet und die ihr dann einen  Heiratsantrag machen. Ihr sei das heute total peinlich, sagte Rodrigo damals. Dabei muss es das gar nicht sein: Es gibt vermutlich nicht nur mehr One-Direction-Fanfiction als man meinen könnte, es ist sogar so, dass Rodrigos eigener Versuch dieses Genres, sehr berühmte Fans hat, nämlich Niall Horan, ein ehemaliges Mitglied der populären Boyband. Der soll ihr später privat geschrieben haben, dass er ihre Geschichten gerne mal lesen würde und alles darüber erfahren müsse.

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