Check’s halt du Gruftie: Kommunikation läuft heutzutage sowieso fast nur noch über SMS oder WhatsApp.
Anrufe mit unterdrückter Nummer gelten als geradezu unverschämt, weil der Angerufene naturgemäß davon ausgehen muss, dass die Polizei, die stalkende Ex-Freundin oder der wütende Chef am Telefon ist. Die Anrufe werden so lange ignoriert, bis der Angerufene all seinen Mut zusammengenommen hat, sich dem Schlimmsten zu stellen. Am Ende sind immer die Eltern dran.
Der einzig richtige, weil höfliche Zeitpunkt für einen Telefonanruf ist zwischen 16 und 17:15 Uhr.
Ein Anruf bei der besten Freundin muss immer und ohne Ausnahme folgendermaßen beginnen: „Du hallo, sorry, ich hoffe, ich störe dich nicht, es dauert nur ganz kurz. Oder passt es gerade doch nicht? Na, jedenfalls wollte ich dich kurz fragen...“
Anrufe nach 20 Uhr dürfen nur dann getätigt werden, wenn man mit den Angerufenen entweder direkt verwandt ist, oder jemand gestorben ist.
Warum einen Anruf tätigen, wenn man auch vier Mails schreiben kann? Auch hier gilt die Rücksichtnahme auf den Empfänger: Der kann die Mail lesen, sich darüber ärgern oder freuen, dann in Gedanken eine Antwort formulieren, aufschreiben, noch mal lesen, umformulieren, abschicken. Dauert länger als 20 Anrufe? Ja schon, mag sein. Aber es ist einfach höflicher und irgendwie auch angenehmer.
Wer eine SMS bekommt, hat gefälligst sofort zu antworten. Außer, er hat keine Lust, dann muss er mehr als 24 Stunden verstreichen lassen, bis er antwortet, damit der andere nicht denkt, er könne ihn unter Druck setzen und eine Antwort erzwingen. Wir sind hier immer noch in einem freien Land.
Weiterhin gilt: Anrufe auf dem Festnetz sind nur etwas für ältere Verwandte und Marktforschungsinstitute.
Text: christina-waechter - Foto: UlrikeA / photocase.com