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Die AfD nimmt Anstoss an Sextoy
Noch deutlich untererforscht: Das Verhältnis von Rechtspopulismus und Sexualität. Bis jetzt eine Pressemitteilung veröffentlicht wurde, die nahelegt, dass, zumindest für die AfD, hier wohl der Zweck vor dem Spaß kommt.
Im AfD-Landesverband Sachsen hat man sich nämlich darüber beschwert, dass das Startup Laviu beim Gründerwettbewerb des Landes (mit dem pfiffigen Namen "FutureSAX") auf den dritten Platz kam und 5000€ mitnehmen durfte. Und zwar für einen wunderschönen und vor allem lautlosen Vibrator. „Wer die Entwicklung eines lautlosen Vibrators für innovativ hält und mit dem dritten Platz prämiert, muss sich fragen lassen, welches Technologie-Verständnis er vertritt“, mosert AfD-Landesvize Thomas Hartung in dem Schreiben.
Für ihn sollte eine anständige Innovation offenbar auch Lärm machen können: „War Sachsen früher stolz auf Erfindungen wie die Lochtrommelwaschmaschine, den mechanischen Webstuhl oder die erste funktionstüchtige in Deutschland gebaute Dampflokomotive, sollen es heute Sexspielzeuge sein.“ Und sicher, Lautlosigkeit ist nicht die Antwort auf alles. Aber bei aller Achtung für die genannten Errungenschaften sei die Frage gestattet: Wie kommt man mit denen bitte zum Orgasmus?
Eine andere Sorge des AfD-Politikers scheint zu sein, dass die Fortpflanzung durch Luststeigerung mittels Sexspielzeug beeinträchtigt werden könnte. Denn er führt an, dass die sächsische SPD zwar behaupte, die Zukunft der Kinder in den Mittelpunkt ihrer Politik zu stellen, die Förderung von Sexspielzeug durch die Landesregierung aber "so ziemlich das Gegenteil" dessen sei. Entsprechend gibt es ein Banner auf der AfD-Homepage, das sich auf den SPD-Landesvorsitzenden Martin Dulig bezieht: „Dildo-Duligs Innovationsförderung ist ein Armutszeugnis!“ Und mit dieser raffinierten Alliteration hätten wir dann endlich auch ein Beispiel für echte Innovation.
Mit ihrer Kritik hat die AfD-Sachsen übrigens einiges an Aufmerksamkeit generiert, was einem jungen Startup bekanntlich immer gut tut. Wenn sich Deutschland also demnächst abschafft, dann vielleicht immerhin in lautloser Verzückung.
khm